Allgemein:
vierachsiger dieselhydraulischer Triebwagen
Wagenkasten:
Wagenkasten in Stahlleichtbauweise; auf jeder Fahrzeugseite eine zweiteilige elektrische Außenschwingtür und ausklappbare Stufen
Rahmen:
?
Laufwerk:
ein zweiachsiges Triebdrehgestell und ein zweiachsiges Laufdrehgestell
Antrieb:
6-Zylinder Dieselmotor Cummins; Strömungsgetriebe mit 1 Wandler und 1 Kupplung
Bremsausrüstung:
Druckluftbremse
Elektrik:
24-V-Bordnetz
Weitere Ausstattung:
geschlossenes WC-System
Triebwagen 187 015 in Nordhausen Nord Foto: Heiko FrickeVergrößern 38,2 KB
Triebwagen 187 015 ("Himmbeerblitz") mit verblichener Farbe im März 2001 Foto: Klaus Gottschling Vergrößern 96,3 KB
Um auf den ostdeutschen Schmalspurbahnen den Betrieb wirtschaftlicher zu gestalten, sind die Betreiber zu entsprechenden Maßnahmen gezwungen. Eine mögliche Maßnahme ist der Einsatz von Dieseltriebwagen statt Dampfzügen speziell auf schwach frequentierten Strecken und in Tagesrandlagen. Da ein Bedarf an Neubau-Triebwagen abgeschätzt wurde, entwickelte das Ausbesserungswerk Wittenberge der Deutschen Bahn AG das Konzept "SmVT 2000" (Schmalspur-Verbrennungstriebwagen). Durch modularen Aufbau wollte man einen für 750, 900 und 1000 mm Spurweite geeigneten Dieseltriebwagen anbieten. Am 22.04.1996 wurde ein Prototyp präsentiert. Die Harzer Schmalspurbahnen GmbH (HSB) kauften den Prototyp, um den 187 015 ausgiebig zu testen und Erkenntnisse zu sammeln für die geplante Bestellung einer Serie von Neubautriebwagen. Der Triebwagen 187 015 war nach Lieferung der letzten "Neubau-Dampflok" im Jahr 1957 das erste neugebaute Triebfahrzeug für die Schmalspurbahnen im Harz.
Mittlerweile fährt der Triebwagen im normalen Betriebseinsatz unter anderem auch auf der Selketalbahn.
Das gewöhnungsbedürftige Äußere und die Farbgebung des Triebwagens brachten auch ihm Spitznamen ein. Eisenbahner und Fahrgäste bezeichnen das Fahrzeug als "Straßenbahn" und "Himbeereis". Seit etwa Mitte Juli 2002 paßt der Spitzname "Himbeereis" nicht mehr, denn der Triebwagen erhielt die gleiche Weinrot/Elfenbein-Farbgebung wie die Triebwagen 187 016-019.
Die Serie von vier Neubau-Triebwagen weicht von dem Prototyp ab und wurde im "Spezialwerke Fahrzeugbau Halberstadt" der Deutschen Bahn AG gebaut.
Der Triebwagen ist für das Befahren von Straßenbahngleisen gemäß BOStrab zugelassen.
Am 9. April 2010 ereignete sich an einem nicht technisch gesichertem Bahnübergang (Feldweg) bei Quedlinburg-Quarmbeck ein Zusammenprall. Der Fahrer eines Traktors hatte die Vorfahr des Zuges mißachtet. An der Außenverkleidung und an einem Drehgestell wurde der Triebwagen beschädigt. Die Reparatur erfolgte in der Werkstatt der Mecklenburgische Bäderbahn Molli GmbH – „Molli“). Der Triebwagen traf am 5. August in Wernigerode Westerntor ein. Bei der Überführung nach Nordhausen am 13. August gab es wieder Probleme mit der Steuerung. Vom 22. bis 25. August versah der Triebwagen den Plandienst auf der Selketalbahn (Umlauf 895x).