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15.08.2013  Die HSB plant den Umbau von Bahnübergängen an der Selketalbahn

Die Strecken der Harzer Schmalspur­bahnen (Selketal­bahn, Harzquer­bahn und Brocken­bahn) werden niveaugleich von zahlreichen Straßen gekreuzt. Von diesen Bahnüber­gängen (BÜ) sind einige technisch gesichert mit Halb­schranken und Licht­zeichen. Einige Übergänge sind jedoch nicht technisch sondern durch Andreas­kreuze, Übersicht und akustische Signale gesichert. Das für das Streckennetz zuständige Eisen­bahn­infrastruktur­unternehmen (EIU) Harzer Schmalspurbahnen GmbH (HSB) plant, schrittweise nicht technisch gesicherte Bahnübergänge an dicht befahrenen Straßen mit großer Häufigkeit von Betriebs­gefähr­dungen/Unfällen zu Bahnübergängen mit Halbschranken und Lichtzeichen umzubauen.

In einem Artikel der Mitteldeutschen Zeitung (MZ) ist zu lesen, dass gegenwärtig das Planfest­stellungs­verfahren für den Bahnübergang am Haltepunkt Sternhaus Haferfeld (Landstraße L 243 Gernrode – Mägdesprung) läuft. Der Eisenbahnbetriebsleiter der HSB, Herr Jörg Bauer hofft, dass demnächst die Planfeststellung abgeschlossen wird und mit den Bauarbeiten im Jahr 2014 begonnen werden kann. Die Bauzeit wird mit einem halben Jahr veranschlagt. Zeitweilig kann es zur halb­seitigen Sperrung der Straße kommen. Da im Haltepunkt Sternhaus Haferfeld nur Bedarfshalte erfolgen, wird der Bahnübergang zum Einschalten der Lichtsignale und zum Schließen der Schranken auch aus Richtung Gernrode mit einer Induktionsschleife ausgestattet.1 Der Abstand der Schaltkontakte und der Überwachungssignale2 für die Triebfahrzeugführer vom Bahnübergang richtet sich nach dem für die Streckenhöchstgeschwindigkeit vorgeschriebenen Mindestbremsweg der Züge. Diese Geschwindigkeit beträgt in dem Bereich 25 km/h.

Der Bahnübergang im Bereich der Selketalbahn, welcher als Nächster umgebaut werden soll, ist der Bahnübergang im Bahnhof Gernrode (Landstraße L 243). Dafür laufen die Planungen.

Aufgrund der begrenzten Kapazitäten für Planung und Bauausführung sowie der Kosten von ungefähr 750.000 € je Bahnübergang3 schätzt Herr Bauer, dass jährlich maximal ein bis zwei Bahnübergänge umgebaut werden können. Angesichts der Anzahl Bahnübergänge allein entlang der Selketalbahn, wird die HSB noch mehrere Jahre mit dem Umbau von Bahnübergängen beschäftigt sein.


Bei einigen Haltepunkten/Bahnhöfen (zum Beispiel Bahnhof Mägdesprung Richtung Gernrode) muss das Zugpersonal die in der Ausfahrt befindlichen Bahnübergänge mittels Schlüsseltaste einschalten.
Das Überwachungssignal signalisiert dem Triebfahrzeugführer, ob der Bahnübergang mit rotem Lichtsignal gesichert ist. Ist der Bahnübergang wegen einer Störung nicht gesichert, muss der Zug vor dem BÜ anhalten.
Aus dem Artikel geht nicht hervor, ob es sich bei den von Herrn Bauer bezifferten Kosten um die Gesamtkosten oder nur um die Kosten für die HSB handelt. Vermutlich sind es die Gesamtkosten, welche gemäß § 13 Abs. 1 des Eisenbahnkreuzungsgesetzes (Gesetz über Kreuzungen von Eisenbahnen und Straßen – EBKrG) zu je einem Drittel vom Eisen­bahn­infrastruktur­unternehmen, vom Straßenbaulastträger und bei Nichtbundeseigenen Eisenbahnstrecken (NE-Bahnen) wie den Harzer Schmalspurbahnen vom Land zu tragen sind.

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Quellenangaben:

Harzer Schmalspurbahnen: Übergänge werden sicherer Mitteldeutsche Zeitung (mz-web) vom 15.08.2013)


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