„Einheits„-Dampflok 99 222 |
(c) Volker Dehnke |
„Einheits“-Dampflok 99 222 |
Konstruktion
Allgemein: |
Daten
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weitere Informationen bei: „Dampf mitten im Harz“ (Holger Voigt) |
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Die Baureihe 9922 diente als Vorlage für die Konstruktion der zwischen 1954 und 1956 für die DR gebauten „Neubau“-Dampfloks der BR 9923-24.
Die dem Bw Meiningen zugeordnete und zwischen Eisfeld und Schönbrunn eingesetzte Lok erhielt im Jahr 1964 vereinfachte Trofimow-Kolbenschieber.
Am 1. August 1966 stationierte die DR Lok 99 222 nach Wernigerode um, wo sie am 16.08.1966 nach Aufenthalt im Raw „DSF“ Görlitz ohne Umbau auf Saugluftbremse eintraf. Erst im April 1967 wurde die Maschine erstmals auf der Harzquerbahn eingesetzt. Zuvor mußte die im Harz übliche Hardy-Saugluftbremse bei nochmaligem Raw-Aufenthalt eingebaut werden.
Im 1970 von der Deutschen Reichsbahn (DR) eingeführten EDV-Nummernschema erhielt die „Einheits“-Dampflok die Betriebsnummer 99 7222 – 5 (Die Ziffern 5, 6 und 7 am Anfang der Ordnungsnummer weisen auf die Spurweite 1000 mm hin).
Im Anschluß an eine Hauptuntersuchung von November 1973 bis Januar 1974 kehrte die Lok statt mit ihrem Abdampfvorwärmer (Oberflächenvorwärmer) mit einem bei der BR 9923-24 üblichen Mischvorwärmer in den Harz zurück.
Da 1981 die Weisung zum Rückbau von Öl-Hauptfeuerung auf Rostfeuerung erging, blieb Lok 99 72222 vom Umbau zur Öl-Lok verschont. Vermutlich 1983 erfolgte der Austausch des Führer-Bremsventils gegen ein Dako-Bremsventil.
Januar 1987 kam die Maschine zur Einsatzstelle Gernrode und ist somit die erste „große“ Dampflok, die auf der Selketalbahn planmäßig eingesetzt wurde. Wegen Rissen an den Dampfzylindern wurde die Lok im November 1987 nach Wernigerode überführt. Dort diente sie noch gelegentlich als Heizlok für die Werkstatt Wernigerode Westerntor, bevor die z-Stellung erfolgte.
Bei der Hauptuntersuchung im Reichsbahnausbesserungswerk (Raw) Meiningen wurden die gerissenen Dampfzylinder aus Grauguß durch geschweißte Zylinder ersetzt. Die mittlerweile durch Umrüstung der Wagen auf Druckluftbremse überflüssige Hardy-Saugluftbremse wurde ausgebaut. Anschließend absolvierte 99 7222–5 im April 1991 in Wernigerode ihre Abnahmefahrt und gelangt wieder zum Einsatz auf der Harzquerbahn. Man sah sie zum Beispiel vor Bauzügen beim Wiederaufbau der Brockenstrecke. Am 1. Juli 1992 zur Aufnahme des Planbetriebes von/zum Brocken fuhr die Lok an der Spitze des ersten Reisezuges.
1993 wurde 99 7222 mit den anderen Fahrzeugen durch die Harzer Schmalspurbahnen GmbH (HSB) übernommen.
Am 27. Juni 1994 war die Lok talwärts zwischen Drei Annen Hohne und Wernigerode unterwegs. Weil im Bahnhof Drängetal die Kreuzung mit dem Gegenzug nicht abgewartet wurde, kam es im Thumkuhlental zum Zusammenstoß der beiden Züge. Bei der Unfall-Reparatur in Meiningen mußte der Tender vollkommen neu gebaut werden. Den hinteren Kesselschuß ersetzte man durch einen neuen geschweißten Kesselschuß. Der Barrenrahmen der Lok hatte bewirkt, daß die Schäden an der Lok nicht so groß waren wie bei einer „Neubaulok“ mit geschweißten Blechrahmen zu erwarten.
Ab Anfang November 1998 befand sich 99 7222 erneut zur Hauptuntersuchung in Meiningen. Im Jubiläumsjahr 1999 („100 Jahre Harzquer- und Brockenbahn“) präsentierte sich die „Einheits“-Lok als betriebsfähiges Museumsfahrzeug äußerlich wieder mehr in der Ursprungsausführung. Statt des Mischvorwärmers besitzt sie wieder einen Abdampfvorwärmer. Die neue Rauchkammer ziert als Attrappe ein Handrad. Der Schneeräumer wurde durch einfache Bahnräumer ersetzt. Im Wintereinsatz baut die HSB-Werkstatt jedoch Schneeräumer an.
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