"Mach mit, hilf mit" so lautete das Motto des Arbeitseinsatzes am vergangenen Sonnabend (08.03.2003). Mehr als 30 Arbeitswillige trafen sich in dem von der HSB kostenlos zur Verfügung gestellten Arbeitszug im Bahnhof Gernrode. Der Zug wurde gebildet von:
Bemerkenswert an der großen Resonanz war diesmal, daß sich auch fünf Nichtmitglieder aus Berlin und Bernburg an den Arbeiten beteiligten.
Während alle bisherigen Einsätze im wesentlichen lokal begrenzt waren, erstreckte sich der Einsatz auf ein Gebiet über fast 17 Kilometer entlang der Strecke von Gernrode bis Harzgerode. Als Hauptaufgabe stand die Beseitigung sichtbehindernden Bewuchses am Bahndamm Da der Arbeitszug den planmäßigen Zugverkehr nicht behindern durfte, mußten für den Vormittag die Teilnehmer in drei Gruppen aufgeteilt werden. Jede Gruppe hatte ein Zeitfenster von etwa 1,5 Stunden zur Verfügung.
An der ersten Einsatzstelle - Haltepunkt Sternhaus Haferfeld - wurde neben den Gehölzarbeiten das Fundament des bereits um 1920 abgetragenen Empfangsgebäudes freigelegt.
Die zweite Gruppe begann auf den Wiesen hinter dem Haltepunkt Sternhaus Haferfeld. Diese Arbeiten zogen sich bis zum Waldrand vor Sternhaus Ramberg hin. In Absprache mit dem Forstrevier wurden die abgeschnittenen Bäume im Wald jenseits der Strecke abgelegt.
Der Zug fuhr dann den Ramberg hinunter, um am Kilometer 8,5 die dritte Gruppe abzusetzen. Auch hier mußten Bäume und Sträucher im unmittelbaren Streckenbereich beseitigt werden.
Nach dem Absetzen der letzten Arbeitsgruppe fuhr der Zug rückwärts bis Sternhaus Ramberg und wartete auf dem Ausweichgleis die Kreuzung mit dem Planzug Alexisbad – Gernrode ab. Anschließend galt es für das Zugpersonal, die Arbeiter wieder einzusammeln. Also ging es zunächst rückwärts bis Sternhaus Haferfeld und dann vorwärts erneut über den Berg, bis sich alle wieder im Personenwagen eingefunden hatten. Zusätzlich wurden die am Kilometer 8,5 abgeschnittenen Bäume und Sträucher auf den Güterwagen geladen, da hier ein Transport in den Wald zu aufwendig gewesen wäre.
Nächstes Ziel war der Gleisbogen vor dem Haltepunkt Drahtzug. An diesem sehr beliebten Fotopunkt hatten sich in den vergangenen Jahren ebenfalls einige Gehölze breit gemacht. Hier angekommen, war zuerst der Güterwagen zu entladen. Parallel dazu arbeiteten die Motorsägen. Zu lange durfte der Aufenthalt aber nicht ausgedehnt werden, da der Planzug Gernrode – Alexisbad die Strecke passieren mußte. So ging es nach Alexisbad. Die betriebsbedingte Pause nutzten alle zum Mittagessen an Bord des Personenwagens.
Nach der Mittagspause war Abfahrt in Richtung Mägdesprung. Ein kleiner Teil der Arbeiter wurde an der Fotostelle am Ortseingang Alexisbad abgesetzt und eine weitere Gruppe erneut am Drahtzug, da hier noch nicht vollständige Sichtfreiheit gewährleistet war. Nach dem Wendehalt mit Kreuzung des Zuges Alexisbad – Gernrode ging es von Mägdesprung wieder nach Alexisbad. Hier waren Auslichtungsarbeiten im Bereich der Doppelausfahrt zu erledigen.
Das letzte große Einsatzgebiet lag an der Strecke im Langen Tal kurz vor Harzgerode. Sturm und Schneebruch hatten an dieser Stelle einige alte Birken zu Fall gebracht. Also galt es auch hier wieder einen freien Blick auf die Strecke herzustellen. Nach Absprache mit dem zuständigen Forstamt Harzgerode genügte es, die abgeschnittenen Äste flach auf der Wiese zur Vergrünung zu verteilen. Kaum waren die Arbeiten hier abgeschlossen, stürmten einige Fotografen den Dammweg des Judenteiches. Sie verfolgten den einzigen lokbespannten Zug auf dieser Strecke und waren somit die ersten Nutznießer des Arbeitseinsatzes. "Fiffi" (99 6102) hatte unterdessen in Harzgerode Aufenthalt, der erst nach Abfahrt des Planzuges zu Ende ging. Alle Arbeiter wurden wieder eingesammelt. Im Personenwagen gab es nunmehr frischen Kaffee und Kuchen. Mit einigen kurzen Unterwegshalten zur Bergung von Steinen, die bei der weiteren Gestaltung des Museums genutzt werden, ging es zurück zum Ausgangspunkt Gernrode. Hier war der Güterwagen zu entladen. Mit einem geselligen Abend klang der ereignisreiche Tag aus.
Vom Ergebnis dieses besonderen Arbeitseinsatzes können sich alle Besucher der Selketalbahn überzeugen. Vier bequem erreichbare Fotopunkte haben ihre Attraktivität zurückgewonnen. Abschließend sei der HSB, die den Zug und auch das Mittagessen kostenlos zur Verfügung stellte, herzlich gedankt. Ebenso gilt unser Dank dem Forstrevier Haferfeld und dem Forstamt Harzgerode für die kooperative Zusammenarbeit bei der Planung des Arbeitseinsatzes.
Unterwegshalt am Drahtzug. Foto: Heiko ZeckaiVergrößern 115 KB
Am Kilometer 8,5 wurde der Baumschnitt auf den Güterwagen verladen. Foto: Heiko ZeckaiVergrößern 139 KB
