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  Museum „Anhaltische Harzbahn“ erhielt einen Drehwinkel

Foto
Vereinfachter Gleisplan des Bahnhofs Quedlinburg 1951 mit hervorgehobenen Drehwinkel
Quelle:
Endisch, Dirk: Bahnhof Quedlinburg. In: Strüber, Oliver [vormals Preuß, Erich] (Hrsg.): Das große Archiv der deutschen Bahnhöfe. Loseblattsammlung, 1995-2016, GeraNova Zeitschriftenverlag München.
Zeichnung: Klaus Gottschling

Mit dem Begriff „Drehscheibe“ können viele Menschen etwas anfangen. Eine Drehscheibe ist ein Gleisstück, welches um 360° gedreht werden kann, um auf engstem Raum möglichst viele Gleise miteinander zu verbinden.
Ein Drehwinkel – auch als Segmentdrehscheibe bezeichnet – ist weniger bekannt. Ein Drehwinkel kann nur um einen begrenzten Winkel gedreht werden. Häufig gehört zu einem Drehwinkel eine Seilrangieranlage, um ohne Lokomotive Wagen auf den Drehwinkel und herunter rangieren zu können und zum Bewegen des Drehwinkels.

Im ehemaligen Güterbahnhof Quedlinburg gab es einen Drehwinkel. Da die DB Netz AG aufgrund des eingebrochenen Güterverkehrs die Gleisanlagen des Bahnhofs Quedlinburg bis auf zwei Gleise abgebaut wurden und das frei gewordene Gelände einer neuen Nutzung zugeführt werden sollte, hat man den Drehwinkel ausgebaut.
Der für das Depot historischer Baustoffe zuständige Mitarbeiter der Stadt Quedlinburg, Horst Schöne1 setzte sich dafür ein, dass über 100 Jahre alte Objekt als Zeugnis der Eisenbahnbaukunst nicht verschrottet sondern zwischengelagert wurde.
Zwischen Horst Schöne und dem Freundeskreis Selketalbahn e. V. (FKS) bestehen schon viele Jahre Kontakte. Daher offerierte Horst Schöne dem Verein den Vorschlag, den Drehwinkel als weiteres Exponat des Museums „Anhaltische Harzbahn“ im Bahnhof Gernrode auszustellen.

Es gingen einige Jahre ins Land, bis nun der Drehwinkel von Quedlinburg nach Gernrode transportiert wurde. Zunächst fehlte eine preiswerte, technisch umsetzbare Lösung für den Transport.
Das Technische Hilfswerk (THW) Quedlinburg baute den Bedienstand ab, wodurch die Breite des 10 Meter langen und sechs Tonnen schweren Haupteils von 3,70 m auf 2,50 m verringerte.
Mitglieder des Zweigvereins Harzgerode vom Harzklub e. V. legten den mittlerweile zugewachsenen Drehwinkel frei.
Durch das Zusammenwirken vieler Fachleute, Firmen und weiterer Unterstützer ist der Drehwinkel nun in Gernrode angekommen.

Vielen Dank 
Horst Schöne,
THW Quedlinburg,
Harzklub e. V. Zweigverein Harzgerode,
Peter Nebe (Ingenieurhochbau) aus Meisdorf,
Containerdienst Mühlberg aus Quedlinburg,
Sägewerk und Zimmerei Machemehl aus Gernrode und
Fuhrunternehmen Malkowsky aus Hedersleben.