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zu Strecke und Fahrplan

  Erinnerung an den schweren Unfall auf der Harzquerbahn am 21.08.1994

Am 19. November 1991 wurde das kommunale Unternehmen Harzer Schmalspurbahnen GmbH (HSB) gegründet. Von der Deutsche Reichsbahn (DR) übernahm am 1. Februar 1993 die HSB als Eisenbahninfrastrukturunternehmen (EIU) die Strecken der Harzer Schmal­spur­bahnen (HSSB: Selketalbahn, Harzquerbahn und Brockenbahn) und als Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) Fahrzeuge und Personal, um den Eisenbahnbetrieb auf den HSSB durchzuführen.

Eine der größten Katastrophen in der noch jungen Geschichte der HSB ereignete such am 13. April 1994 (siehe Meldung vom 09.08.2019) durch das Hochwasser vor allem der Selke.

Nur wenige Monate später ereignete sich für die HSB eine weitere Katastrophe.
Am Nachmittag des 21. August 1994 stießen bei km 52,4 (Nähe Thumkuhlentalbrücke zwischen dem Bahnhof Steinerne Renne und dem Betriebsbahnhof Drängetal) der talwärts fahrende Personenzug 8934 und der bergwärts fahrende Personenzug 8937 nahezu ungebremst zusammen. Der Unfall ereignete sich in einem Gleisbogen mit 80 Metern Radius. Dadurch und durch den Wald konnten die Lokführer den entgegenkommenden Zug erst spät sehen.
Unter dem Lokpersonal und den Reisenden gab es einige Schwerverletzte.
Unfallursache war menschliches Versagen. Der talwärts fahrende Zug hätte nach Buchfahrplan im Betriebsbahnhof Drängetal die Kreuzung mit dem Gegenzug abwarten müssen.
Als Konsequenz hat die HSB die Strecken Wernigerode – Drei Annen Hohne und Drei Annen Hohne – Brocken mit Lichtsignalen, Achszählern u. a. m. ausgestattet und wendet dort das Betriebsverfahren Signalisierter Zugleitbetrieb (SZB) an.
Die am Unfall beteiligte Lok 99 7222 (in den letzten Jahren mit der Bahnnummer 99 222) wurde betriebsfähig aufgearbeitet. Lok 199 892 ist abgestellt.

Der Eisenbahnunfall vom 21.08.1994 war Hauptteil der am 22.08.2019 gesendeten Folge der Sendereihe „Lebensretter“ des MDR-Fernsehens.
In der Moderation sind einige fachliche Fehler enthalten. Die kann man halbwegs tolerieren. Manche Aussagen sind jedoch falsch. Ws stimmt beispielsweise nicht, dass die HSB das gesamte Streckennetz mit Lichtsignalen ausgerüstet hat. Auch der Abschnitt Nordhausen Nord – Ilfeld Neanderklinik der Harzquerbahn wurde für den Signalisierter Zugleitbetrieb (SZB) hergerichtet. Auf der Harzquerbahn zwischen Hp Ilfeld Neanderklinik und Drei Annen Hohne und auf der gesamten Selketalbahn wird die Zugfolge nach dem Betriebsverfahren Zugleitbetrieb (ZLB) geregelt.

Die Sendung (Dauer 44 Minuten) kann man sich in der Mediathek des MDR ansehen (Stand 23.08.2019).